Grense Jakobselv

Norwegisch-Russische Grenze trifft auf grenzenlose Barentssee

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Der Regen prasselt die ganze Nacht auf unseren Bus - zwischendurch werden wir noch vom Wind durch geschaukelt. Was für eine norwegische Begrüßung! Nach der stürmischen Nacht beschließen wir am Morgen, die Gegend, soweit wir dürfen, etwas zu erkunden. Auf einer kleinen Anhöhe machen wir kurz Rast und schauen über die Grenze nach Russland. Soldaten richten gerade was am Funkturm. Hinter uns, auf einen Berg, nur zugänglich für norwegische Soldaten, befindet sich Norwegens nördlichster Beobachtungsposten. Jeder Meter wird hier genau überwacht. Hier, an der von Menschen gemachten Grenze, treffen nicht nur politische Spannungen aufeinander, sondern auch zwei unterschiedliche Zeitzonen.


Zum Fotografieren ist es im Grenzbereich nicht so einfach. Teleobjektive dürfen nur bis zu einer Brennweite von 200mm verwendet werden. Auch dürfen keine militärischen Anlagen, keine Soldaten und kein militärisches Fahrzeug fotografiert werden. Ein ignorieren kann als Aggressivität oder Spionage zu Russland verstanden werden und wird in Norwegen streng geahndet. 

Unser Blick geht auch immer in Richtung Barentssee. Was viele nicht wissen - vor uns, in dieser endlosen weite, befindet sich nicht nur ein militärischer Schiffsfriedhof, sondern auch der größte Atom-U-Boot Schrottplatz der Welt. Das bekannteste U-Boot ist die Kursk, welche im Jahr 2000 auf dramatische Art und Weise sank. 1960 setzte die Sowjetunion in der Nähe von Murmansk Königskrabben aus, welche sich auch an den norwegischen Küsten ausgebreitet haben und mittlerweile eine Plage sind ...