Wir müssen schon zugeben - gleich nach der Grenze sind wir etwas mit der Sprache überfordert. In Schweden wussten wir ungefähr um was es geht, aber Finnisch ist einfach Finnisch. Und so ist der Übersetzer unser täglicher Begleiter - und die unzähligen Rentiere auch! Sie kreuzen vielfach unseren Weg Richtung Kuusamo. Wir lernen dort Pekka kennen, der in seinem Wald ein einzigartiges Wildgebiet hat und er erzählt uns freudig, aber auch etwas nachdenklich von den Bären. Sie werden auch in Finnland stark bejagt. Dort verbringen wir ein paar Tage an der russischen Grenze in einem Waldgebiet. Abgelegen, zwischen Birken und Sumpf ... mit Bären und Seeadlern. Einfach perfekt. 

Weil wir noch nicht genug haben von der Wildnis und der Einsamkeit, fahren wir weiter in den Nationalpark Oulanka. Über eine Schotterpiste gelangen wir auch hier wieder an die Grenze zu Russland und finden einen wunderschönen Stellplatz am Oulankajoki Fluss. Die Natur kennt keine Grenzen und so gelten der Nationalpark Oulanka und der Nationalpark Paanajärvi in Russland zusammen als größtes, grenzüberschreitendes Schutzgebiet in Europa.

Unser Weg in den hohen Norden durch Finnland wird dann in Inari ausgebremst. Inari liegt ca. 250 km nördlich vom Polarkreis, mit ca. 7000 Einwohnern zählt die Gemeinde zu Finnlands flächenmäßig größten Gemeindegebieten, der großteils unbewohnt ist. Das Dorf ist das Herz der finnischen Samenkultur. Malerisch liegt dieser kleine Ort am Natursee Inarijärvi, der Drittgröße und zweittiefste See in Finnland. Und dort sitzen wir ein paar Stunden und schauen einfach nur in die Natur. Zwischendurch hebt ein Wasserflugzeug ab und es gibt einem das Gefühl, ganz weit weg vom Rest der Welt zu sein. Wehmütig fahren wir weiter Richtung Kirkenes. Eigentlich wollen wir noch nicht weg, aber der Wetterbericht meldet Schnee für die nächsten Tage. Und so fahren wir weiter und wissen heute schon, dass wir hier nicht zum letzten Mal waren - in dieser wunderschönen Natur Finnlands ...